Affiliate Conference 2023

Die Affiliate Conference 2023 bot am Münchner Flughafen wieder die Möglichkeit, das Affiliate Marketing mit Teilnehmern aus allen Bereichen – Publishern, Netzwerken, Advertisern und Agenturen – zu besprechen und zu diskutieren. Neben den interessanten Vorträgen und Workshops, war vor allem die NetworkxX zum gegenseitigen Austausch von zentraler Bedeutung.

 

Inflation und Rezession

Ein wiederkehrendes Thema, das sich wie ein roter Faden durch den Tag zog, war die derzeitige wirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und weltweit. Die aktuellen Ereignisse und die der letzten Jahre setzen der gesamten Wirtschaft hart zu. Natürlich macht das auch vor der Affiliate Branche nicht halt. Die Umsätze im E-Commerce sind in Deutschland und Europa in den letzten Quartalen rückläufig, obwohl die Käuferschaft wächst, was natürlich auch dafür sorgt, dass das Werbebudget in einigen Branchen geringer ausfällt. Eva Lehrke, die kurzfristig für ihren Kollegen bei Rakuten eingesprungen war, präsentierte hier souverän die neusten Entwicklungen und Trends. Das Thema Reisen scheint nach den Entbehrungen der letzten Jahre von der wirtschaftlichen Lage weniger betroffen zu sein. Der Zusammenhang zwischen Reisenden und deren höheren Ausgaben in anderen Sektoren war dabei besonders spannend. Allgemein achten die Verbraucher stärker auf Preise. Da das Affiliate Marketing häufig auf Incentives basiert, ist die Branche von der wirtschaftlichen Lage weniger stark betroffen als andere Sektoren und kann theoretisch sogar davon profitieren.

 

Transparenz im Subnetzwerk?

Ein Element, das die Branche insgesamt tangiert und oft kritisch betrachtet wird, sind Subnetzwerke und ihre oft undurchsichtigen Praktiken. Hier war die Case Study von Ingo Just (TARIFFUXX) und Torsten Leidloff (Artefact) eine gelungene Abwechslung. Subnetzwerke sind vor allem dann interessant, wenn sie wie in diesem Falle einen Mehrwert für die Publisher innerhalb des Subnetzwerkes wie einen Vergleichsrechner bieten. Wenn das Subnetzwerk es dann auch noch schafft, die Transparenz an den Advertiser oder die Agentur weiterzugeben, etwa durch die Weitergabe von individuellen IDs der Publisher, kann so eine langfristige und nachhaltige Geschäftsbeziehung auch mit einem Subnetzwerk angestrebt werden.

 

Die Entwicklung der Werbekostenzuschüsse

Ein weiteres heißes Thema ist der inflationäre Gebrauch von WKZ-Platzierungen. Dass das Affiliate Marketing, im Online-Marketing-Mix von Unternehmen nicht den größten Teil ausmacht, wurde im Laufe des Tages häufiger thematisiert. Dennoch steigen die Preise bei WKZ-Buchungen teilweise ins Absurde. Marcus Seidel von ADCELL hatte hier betont, dass der Kanal auf Performance basiert und auch dementsprechend vergütet werden sollte. Für den Start neuer Publisher sind WKZ-Buchungen durchaus sinnvoll, bei längerfristigen Partnerschaften sollte jedoch die Performance Fixbeträgen vorgezogen werden. Das Thema wurde auch im Panel diskutiert und kam zu einem ähnlichen Ergebnis.

 

Umgang mit dem Trackingverlust

Weiterhin relevant bleibt der Punkt Trackingverlust. Einschränkungen innerhalb der Browser, die teilweise unabhängig von der Einwilligung der User das Tracking behindern, die Einbindung im Hinblick auf Consent und DSGVO-Konformität und das Verschwinden der Cookies zwingen die Branche, sich anpassen zu müssen. Dafür sind Server-to-Server Tracking und Server-Side-Tagging unumgänglich.

 

Networking

Vermutlich der wichtigste Teil der Affiliate Conference ist das Networking. Zwischen den Beiträgen gab es die Möglichkeit, beim gemeinsamen Mittagessen oder Kaffee und Kuchen Gespräche zu führen und neue Kontakte zu knüpfen. Anschließend bot die NetworkxX, bei bayerischem Buffet und kalten Getränken an, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen und neue Ideen zu vertiefen. Für Neulinge war das Speed Dating eine tolle Möglichkeit, die Branche näher kennenzulernen.

Das Fazit

• Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, der E-Commerce in Europa ist rückläufig und das Konsumverhalten aufgrund von Inflation und Rezession in den meisten Branchen verhalten.
• Subnetzwerke sind für einen großen Teil der Branche zu intransparent, neue Wege könnten das Image dieses Kanals wieder aufpolieren.
• WKZ-Platzierungen stehen im Gegensatz zum leistungsorientieren Vergütungsansatz des Affiliate Kanals und werden ein immer größerer Bestandteil.
• Der Verlust von Trackingmechanismen stellt die Branche weiterhin vor Herausforderungen, neue Technologien müssen etabliert werden, um eine leistungsgerechte Vergütung zu gewährleisten.
• Neue Publishermodelle, wie das Creator-Cashback-System Zave.it der Planic GmbH erreichen mit einem bewährten Modell neue Zielgruppen und zeigen, dass Innovation möglich und erfolgreich ist.

 

Wir möchten uns bei den Organisatoren für die gelungene Affiliate Conference 2023 bedanken!