AVA PMC Festival Impressions #OMR2022
Die OMR 2022 - das Festival der Superlative glänzte mit einem nie dagewesenen Besucherrekord, namenhaften Speaker:innen und Festival-liken Musik Line-Ups. Wir waren live dabei und teilen Eindrücke der Veranstaltung sowie Insights zu neuesten Entwicklungen der Digital-Branche.
Riesig. Intensiv. Persönlich. 2 Tage OMR mit über 70.000 Menschen, erstmals auf dem gesamten Messegelände in Hamburg, sind vorbei. Wir, von der AVA PMC, waren dabei und konnten viele Eindrücke sammeln. Wir haben versucht so viel wie möglich aufzunehmen, obwohl so viel geboten war, dass wir locker noch 10 weitere Tage hätten füllen können. Neben Vorträgen von sehr großen Namen wie Quentin Tarantino, Ashton Kutcher & natürlich Philipp Westermeyer selbst, war unser absolutes Highlight das PERSÖNLICHE Networken mit altbekannten & vielen neuen Gesichtern. Denn das ist es, was die digitale Branche ausmacht: viele unterschiedliche, aber gleichermaßen coole und inspirierende Persönlichkeiten.
Trendthemen & Highlights
Selbstverständlich wurden alle aktuellen Trendthemen in den unzähligen Vorträgen und Masterclasses aufgegriffen. Ob Creator Marketing in der GenZ mit @HerrAnwalt, dessen Quintessenz lautet "Don't make Ads, make TikToks" oder ein Metaverse Vortrag von IWC Schaffhausen CEO, Christoph Grainger - IWC hat den “Diamond Hands Club” ins Metaverse gebracht, eine exklusive NFT-Kollektion. Oder jede Menge Beiträge rund um TikTok – zu keinem anderen Thema gab es so viele unterschiedliche Vorträge wie hierzu, was die Relevanz von TikTok noch einmal mehr verdeutlicht. Generell gab es natürlich auch viele spannende Beiträge von Content Kreatoren wie Karo Kauer, Sophia Thiel, Knossi, Lena Gercke und vielen weiteren die Einblicke, in die doch nicht mehr ganz so neue Influencer-Welt gegeben haben. Auch Binance Gründer & CEO Changpeng Zhao war mit von der Partie. Mit der Finance Forward Stage gab es sogar eine eigene Stage rund um das Thema Finance & Crypto, welche trotz aktuell wieder steigenden Zinsen die Relevanz des Trendthemas Kryptowährungen aufzeigt.
Eine sehr gute und treffende Zusammenfassung der wichtigsten Themen, war dem Vortrag von Philipp Westermeyer zu entnehmen -“State of the German Internet”. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Infos nochmal für euch zusammengefasst:
Trendthema 1: Nach dem Corona-Hype ist vor dem Corona-Tief
Wenn man auf die letzten 12 Monate zurückblickt, haben sehr viele Firmen an Wert verloren. Ein Blick auf die börsennotierten Internetfirmen zeigt, dass die Verluste in Deutschland bei knapp 60% liegen und in China (BAT, Baidoo, Alibaba, Tencent) bei 28%. Lediglich die USA zeigen mit den GAFA / GAMA Unternehmen (Google, Amazon, Facebook/Meta, Apple) einen Anstieg, wobei man bei detaillierter Betrachtung feststellt, dass der Anstieg auf Google und Apple zurückzuführen ist.
Was E-Commerce angeht, nähert sich das Wachstum – wenn auch stagnierend – dem Trend an, der vermutlich auch ohne die Coronakrise erreicht worden wäre. Dies zeigt die gelb gepunktete Linie neben der tatsächlichen Verlaufslinie im oben dargestellten Bild.
Neben den aktuellen „INs“ wie z.B. dem Konsolidieren (Roll-Ups) von Shops und Accounts (Amazon Marktplätze, YouTube Accounts, Shopify Shops) und „OUTs“ (z.B. Gratis-Inhalte mehr Paywalls) widmete man sich den digitalen Trends.
Trendthema 2: Sichtbarkeit in Social Media durch Außenwerbung
Wie das gehen soll? Indem Guerilla Maßnahmen, also auffällige Werbung / Platzierung / Sponsoring bewusst in sozialen Medien indirekt platziert zu werden. Soll heißen, dass Marketer darauf setzen, dass Social Media User aufmerksamkeitsstarke Out-of-Home Formate in ihren eignen Accounts posten, diese damit viral gehen und der Werbetreibende damit indirekt digitale Sichtbarkeit erzielt. Als erfolgreiche Beispiele wurden die Trikotwerbung von trivago beim FC Chelsea auf Trainingstrikots genannt, die im Vergleich zu den Spielertrikots „nur“ 8 Mio. anstatt 50 Mio. Euro kostet. Durch die enorme Reichweite in den sozialen Medien werden hier aber bis zu 200 Mio. Interessierte erreicht (nicht nur durch den Verein, sondern mit Hilfe von jedem einzelnen Spieler, Fans und Medienseiten, die das Trainingstrikot in ihren Accounts aufgreifen). Aber auch Werbung am Himmel (https://skytexter.com/) kann für eine enorme Aufmerksamkeit sorgen. Da das Format noch relativ neu ist, können Suchanfragen zum Zeitpunkt der Liveschaltung der Out-of-Home Maßnahme derartig ansteigen, sodass dies vergleichbar mit dem Launch von TV-Spots ist. Die Verzahnung von On- und Offline wird immer engmaschiger und umso aufmerksamkeitsstärker Sie offline sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit online viral zu gehen.
Trendthema 3: Marken-Dokumentationen
Menschen interessieren sich für Geschichten von großen Marken – wie der spannende Vortrag von Mister Spex CEO Mirko Caspar “So baut und managed man eine Performance Brand” zeigte. Aber auch für Geschichten von kleinen Marken. Ob hier die mehrteilige Netflix-Doku über Gucci als Beispiel genommen wird oder ob es eine Fahrschule aus Thüringen ist, die mit Influencern 40 Mio. YouTube-Views erzielte. Auch Alltagsvideos von einem Hofladen in Husum, der ebenfalls knapp 40 Mio. Aufrufe erhielt wecken das Interesse von OMR Besuchern. Menschen interessieren sich für „Hintergründe“ jeglicher Art. Das kann und sollte genutzt werden. Nicht nur auf der OMR. Erzählen Sie Ihre Geschichte.
Trendthema 4: Gamification
Weltweit belegt Amazon bei den erfolgreichsten Shopping-Apps nur Rang 4. Davor stehen Namen wie Shopee, Shein oder Meesho. Alles Shoppingseiten mit eingebauten Spielen, die an alte Bekannte wie Tetris oder Candy Crush erinnern. Ziel ist es, User möglichst lange im Shop zu halten und das Einkaufserlebnis interaktiv zu gestalten. Durch das Spielen und weitere Aktionen wie tägliches Glücksrad oder 15 Sekunden lang im Shop scrollen, bekommen User Rabatte. Hierdurch kommen bis zu 5 Mrd. Spielen am Tag zusammen und die Performance der Shops steigt maßgeblich, wobei vor allem die Userbindung nennenswert ist. Diesen Trend greifen auch Marken wie Snipes auf, die ihre Kunden dazu auffordern, ein Foto ihrer neu gekauften Sneaker zu teilen. Hierfür werden dann wiederum Punkte gutschreiben was die Marke authentifiziert und die Kundenbindung stärkt.
Schließlich gab Philipp uns noch ein paar Marketing Quick-Wins mit auf den Weg:
- User Generated Ads – Von Influencern geteilte Videos / Content durch Anzeigenbuchung verbreiten und so den Influencer, aber natürlich auch die Marke glaubhafter präsentieren
- Local Meme Sites – mit kleineren, lokalen Meme Seiten kooperieren, die stetig Reichweite aufbauen. Man muss somit kein eigenes Meme erfinden und hoffen, dass dieses genutzt wird
- Active Corporate Accounts – den eigenen Firmenaccount im Social Media aktiv nutzen und durch kreative Kommentare die Aufmerksamkeit stärken
- Transactional Mails – Versandbestätigungs-Mails haben die höchsten Öffnungsraten – dies könnte man nutzen, um zusätzliche Empfehlungen oder Infos anzupreisen
Marteria, Sido, Kraftklub & Co. sorgen für echtes Festival-Feeling
Neben der fachlichen Messe war mit rund 150 Künstler:innen auf den unterschiedlichen Stages auch musikalisch einiges geboten und für jeden Geschmack etwas dabei. Bereits am Dienstag hatte Rapper Materia die Mittagspause aufgelockert und auch am Mittwoch brachte dann sein Kollege Sido als Überraschungs-Act die Besucher um die Mittagszeit zum Tanzen & Mitsingen. Auch das abendliche Line-Up konnte sich durchaus sehen lassen: musikalische Top-Acts wie Deichkind, Das Bo, Oli P und Kraftklub sorgten mit ihren Beats für gute Stimmung und absolutes Festival-Feeling rund um die OMR.
Fazit: Die OMR als DIE Messe im Digitalbereich
Unser Fazit zur OMR 2022 fällt durchweg positiv aus: von der Organisation mit über 70.000 Besuchern bis hin zum professionellen Handling der unterschiedlichen Vorträge und Masterclasses, sehen wir die OMR als die führende Messe im Digitalbusiness. Gerade die Kombination aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Messeständen (Vermarkter, Advertiser, Tech-Anbieter etc.), die zum Networken & Austauschen einladen bis hin zu einem facettenreichen Angebot an Vorträgen und Events - ein absolutes Must-Have für jede Zielgruppe. Spaß bleibt auch nicht auf der Strecke, versprochen! Denn das i-Tüpfelchen sind die begleitenden Musik-Acts, die neben dem fachlichen Themen-Spektrum für eine entspannte Atmosphäre sorgen und so das Event perfekt abrunden.
Ihr wollt nicht bis zur OMR im nächsten Jahr auf einen Austausch für die nächsten Trends im digitalen Marketing mit uns warten?